Das Wetter ist nach wie vor „schlecht“. Es regnet täglich und heute Nacht hatten wir ein heftiges Gewitter.
Stell dir vor, du schläfst gerade fest, nur durch eine Stoffwand von der Umwelt und dem Boden unter dir getrennt. Da reißt dich das grelle Licht eines gewaltigen Blitzes hoch. Dann knallt wie ein lauter Peitschenschlag ein Donner, sehr nah. Und dazu regnet es heftig.
Im selben Moment erinnere ich mich sofort daran, wie meine Oma mich als 4- oder 5-Jährige bei einem starken Gewitter voller Angst mit in den Keller nahm. Und nach jedem Blitz zählte sie: „21, 22, 23, … je länger (weniger)du zählen kannst, um so (un)gefährlicher ist es.“
In meinem Kopf zählte es sofort heute Nacht, ganz automatisch nach jedem Blitz: „21, 22,23, …“ Arnold sagt: „Komm, wir ziehen uns an, vielleicht sollten wir uns besser ins Auto setzen.“
3 Stunden lang tobt die Natur um uns herum. Und wir haben die Gelegenheit alte Erinnerungen und Ängste zu sortieren. Gemeinsam beschlossen wir, ganz bewusst unsere Gedanken zu beobachten. Mithilfe dieser „Übung“ haben wir die Nacht bzw. unsere Camping-Feuerprobe dann doch erstaunlich gut „überstanden“.
Wo gibt bei dir im Leben etwas, wo es vielleicht gut wäre, alte Ängste noch einmal mit neuen Augen zu betrachten?